Presseberichte

Eine Kerze für Pep

Edelfan Markus Langerbeins trifft den Bayern-Trainer im Hotel Arosa

Eine Kerze für PepMarkus Langerbeins aus Dahl, hier mit Tochter Laura, ist der treueste Bayern-Fan im Paderborner Land. Nach dem Abendessen hat er Bayern-Coach Pep Guardiola im Hotel Arosa eine Kerze mit dem Emblem von »Paderborn überzeugt« überreicht. | Foto: Besim Mazhiqi

Paderborn(WV). Es ist der 21. Februar 2015. Der SC Paderborn empfängt den großen FC Bayern München zum Bundesliga-Duell. Anhänger des SCP werden dieses Datum so schnell nicht vergessen. Pep Guardiola auch nicht. Der Bayern-Trainer hat es silber auf weiß auf einer Kerze stehen.

Markus Langerbeins aus Dahl ist der Edelfan des deutschen Rekordmeisters, ein Treffen mit Pep Guardiola selbst für ihn ein ganz spezieller Moment. Dass dieser Freitagabend zustande gekommen ist – eine organisatorische Meisterleistung von Langerbeins. Im Hotel Arosa heißt er den sehr öffentlichkeitsscheu auftretenden Bayern-Tross persönlich willkommen und hat für die ganz besondere Begegnung mit dem Cheftrainer ein ganz besonderes Präsent von der Kerzenfabrik »Idee und Genuss« aus Elsen vorbereiten lassen: eine Kerze mit dem Emblem von »Paderborn überzeugt« und – edel in silber – den Eckdaten der heutigen Partie in der Benteler-Arena. Dazu noch zwei edle Saucen – Balsamico-Curry und, wie passend, eine »Peppered Steak Sauce«. Mit im Hotel Arosa hat Markus Langerbeins auch seine neunjährige Tochte Laura. »Sie ist ein großer Fan von Bastian Schweinsteiger«, sagt der 40-jährige Vertriebsbeauftragte aus Dahl. Den wiederum trifft er selbst schon zum wiederholten Mal. Deshalb hat es Langerbeins in Paderborn eher auf die spanische Bayern-Fraktion abgesehen: eben auf Trainer Pep Guardiola und Mittelfeld-Star Xabi Alonso, die noch in seiner umfangreichen Foto-Sammlung, die Schnappschüsse mit Funktionären wie Uli Hoeneß und Matthias Sammer ebenso wie mit ehemaligen und aktiven Spielern umfasst, fehlen.

Denn egal, wo auf der Welt »seine« Bayern spielen: Markus Langerbeins ist seit 20 Jahren kein Weg zu weit. An diesem Samstag hat er die bislang kürzeste Anreise, wenn sein Herzensverein in seiner Heimatstadt antritt. Kaum ein Spiel des FC Bayern München hat Langerbeins in den vergangenen 20 Jahren verpasst, dadurch auch enge Kontakte zu Mitarbeitern des FCB geknüpft und gerade erst ein Gratulationsschreiben von Karl-Heinz Rummenigge zum Geburtstag erhalten.

Neben Alonso gibt es übrigens noch einen weiteren Aktiven im Bayern-Dress, den der Fußballfreund aus Dahl noch nicht an seiner Seite gehabt: Mario Götze. Der war gerade zwei Jahre alt, als die Karriere von Markus Langerbeins als Superfan des FCB begonnen hat. Aus der Saison 1994/95 datiert das erste Ticket, das er in eines seiner Alben eingeklebt hat: BVB gegen Bayern, Karl-Heinz Riedle schoss die Dortmunder vor 42 800 Zuschauern zum knappen 1:0-Erfolg. Das Einkleben und Notieren der Ergebnisse, Torschützen und Zuschauerzahlen hat Markus Langerbeins im Laufe der Jahre eingestellt: »Es fehlte einfach die Zeit.«

Die Tickets hebt er aber nach wie vor auf – und denkt zurück an großartige Momente wie den Champions-League-Triumph gegen Dortmund 2013 im Wembley-Stadion und den Sieg im Weltpokalfinale 2001 in Tokio. Bitterster Augenblick war die Niederlage im Champions-League-Finale »dahoam« 2012 gegen Chelsea.

Die bisherigen drei Partien seiner Bayern gegen den SC Paderborn sind ihm dagegen in guter Erinnerung: das Freundschaftsspiel 2000 im Hermann-Löns-Stadion, das DFB-Pokalspiel, das 2001 auf die Bielefelder Alm verlegt wurde, und die erste Begegnung in der Bundesliga in der Hinrunde in der Allianz-Arena. Mit 5:0, 5:1 und 4:0 haben die Münchener die Partien deutlich für sich entschieden. Das tun sie auch im vierten Aufeinandertreffen, ist sich Markus Langerbeins sicher: »Alles andere als ein standesgemäßer Sieg wäre eine große Enttäuschung.«

Die Frage, ob er seinem Lieblingsclub oder seinem Heimatverein zujubelt, stellt sich für ihn nicht. »An 32 Spieltagen bin ich für den SC Paderborn und sehe auch gute Chancen, dass der Club ein weiteres Jahr Bundesliga spielt«, sagt Langerbeins. Wenn es der Spielplan zulässt, drückt er dem SCP in der Benteler-Arena die Daumen. Bei seinem heutigen, in gewissem Sinne doppelten Heimspiel gibt er allerdings ganz und gar den bayerischen Edelfan und sitzt im Gästeblock.

Quelle: Westfalen-Blatt vom Samstag, dem 21.02.2015 von Julia Queren